Materialien und Termine zur Bundestagswahl 2025
Man könnte meinen „Bundestagswahl? Das ist doch was für Parteien!“ Als katholische Verbände sehen wir das anders: Als Werkstätten der Demokratien gestalten wir aktiv die Gesellschaft mit, in dem wir Demokratie in unseren Kontexten erlebbar machen, aber auch gezielt mit außerschulischer Bildung das Wissen über die Demokratie erweitern. Als Christen haben wir auch eine Haltung, wie wir uns eine Gesellschaft in Zukunft vorstellen. Die machen wir deutlich mit unseren Positionierungen und Mitgliedschaften in großen Netzwerken.
Auf dieser Seite haben wir viele Materialien für Bildungsarbeit, Positionspapiere und Termine zusammengetragen. Wir hoffen, dass die Materialien euch Helfen über die Bundestagswahl zu informieren, aber auch selbst Angebote für Kinder und Jugendliche in euren Gruppen zu entwickeln.
Aufgrund der kurzen Zeit bis zur Wahl werden wir die Seite immer wieder ergänzen, da bestimmte Materialien erst später fertig werden. Wenn ihr noch spannende Materialien habt, könnt ihr diese auch gerne an unseren Bildungsreferenten Simeon Harjung () schicken.
Positionierungen der Verbände
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Der BDKJ hat die Generation jetzt ausgerufen und wirbt mit einem „Wahlprogramm“ um Stimmen für die Themen junger Menschen. Das Wahlprogramm mit allen Positionen gibt es hier. Das Wahlprogramm ist in die Kampagne „Generation Jetzt!“ eingebettet.
Deutscher Bundesjugendring (dbjr)
Der Deutsche Bundesjugendring, in dem der BDKJ über dem Bundesverband Mitglied ist, hat für die Bundestagswahl 10 Forderungen an die Parteien gerichtet. „Wir erwarten von der nächsten Bundesregierung, dass sie junge Menschen nicht nur in politischen Diskursen wahrnimmt, sondern sie strukturell einbindet. Jugendbeteiligung muss in der Bundespolitik gesetzlich verankert werden“, fordert Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings.
Die zehn Forderungen des Bundesjugendrings:
- Wirksame Beteiligung und eigenständige Jugendpolitik: Junge Menschen müssen bei Entscheidungen, die sie betreffen, eingebunden werden. Dafür fordert der Bundesjugendring gesetzliche Regelungen zur Jugendbeteiligung und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.
- Bundeszentrale Träger der Jugendverbandsarbeit stärken: Der Kinder- und Jugendplan des Bundes muss bedarfsgerecht finanziert und jährlich dynamisch angepasst werden, um die Arbeit der Jugendverbände langfristig zu sichern.
- Demokratie achten und schützen: Die Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft ist essenziell. Der Bundesjugendring fordert unter anderem eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts und die Überprüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD durch das Bundesverfassungsgericht.
- Junges Engagement stärken: Freiwilliges Engagement soll durch einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste und eine bessere finanzielle Ausstattung gefördert werden. Einen Pflichtdienst lehnt der Bundesjugendring ab.
- Kinder- und Jugendarmut bekämpfen: Die Einführung einer Kindergrundsicherung ist ein zentraler Schritt im Kampf gegen Armut. Jugendarmut muss als eigenständiges Phänomen betrachtet und gezielt bekämpft werden.
- Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit: Der Bundesjugendring fordert konsequente Maßnahmen für Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz, sowie Biodiversität, den Ausbau erneuerbarer Energien und eine sozial gerechte Transformation der Gesellschaft.
- Gesellschaftliche Vielfalt stärken: Der Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus ist unerlässlich. Er fordert, dass die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention weiter vorangebracht wird und queeren Jugendlichen ein selbstbestimmtes Aufwachsen ermöglicht wird.
- Europa jugendgerecht gestalten: Junge Menschen wollen ein soziales und solidarisches Europa. Bildungs- und Jugendförderprogramme wie Erasmus+ müssen ausgebaut und jugendgerechte Beteiligung gestärkt werden.
- Schuldenbremse abschaffen: Die Schuldenbremse verhindert Investitionen in die Zukunft. Der Bundesjugendring fordert massive Investitionen in Infrastruktur, die junge Menschen betrifft.
- Orte der Demokratie durch gezielte Förderung stärken: Jugendbildungsstätten und ähnliche Einrichtungen müssen durch ein Investitionsprogramm des Bundes energetisch saniert, barrierefrei gestaltet und zukunftssicher gemacht werden.
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Gleichstellung ist kein Selbstläufer, sondern wird von allen gestaltet. Noch immer haben Frauen und Männer nicht dieselben Chancen im Lebensverlauf. Die aktuellen Gender Gaps zeigen die gravierenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Macht, Zeit und Geld müssen endlich fair verteilt werden. Politiker*innen sollen sich dafür einsetzen, dass diese Ungleichbehandlung beseitigt wird. Für dieses Ziel zu erreichen fordert sie konkrete Maßnahmen:
Zu den drei Forderungen gibt es auf der Webseite weitere Informationen, wo im Shop auch entsprechende Postkarten bestellt werden. Einige Exemplare können aber auch über den BDKJ Limburg bezogen werden.
Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB)
Die KAB wird im Bundestagswahlkampf ihre bereits laufende Kampagne „Faires Paket“ weiterbespielen. Darüber hinaus hat sie für den Wahlkampf zentrale Forderungen formuliert:
- Abschaffung der Schuldenbremse – für Investitionen in zukünftige Generationen
- Sozial-ökologische Transformation – Finanzierung durch wirksame Vermögens- und Erbschaftssteuer sowie einem gerechten Klimageld
- Einführung von armutsfesten und Teilhabe sichernde Kindergrundsicherung
- Stärkung des gemeinnützigen und sozialen Wohnungsbau
- Gerechte Mobilitätswende – ÖPNV ausbauen und E-Mobilität fördern, damit alle Menschen unabhängig von Einkommen, Alter, Geschlecht und Lebensort mobil sein können.
- Gegen Lohndumping, für einen Mindestlohn von 18€ sowie eine Reform des Festsetzungsverfahrens für den gesetzlichen Mindeslohn
- Abschaffung von Prekärer Arbeit durch Tarifbindung und Ausweitung der Gültigkeit von Tarifverträgen auch für Leiharbeiter*innen
Das vollständige Forderungspapier gibt es bei der KAB.
Kolpingwerk
Das Kolpingwerk hat sich für das Jahr des 175. Jubiläums die Aktion „Demokratie Stärken“ vorgenommen. Darüber hinaus haben sie in einer Arbeitshilfe ihre Positionen im Bezug auf die Bundestagswahl aufgeschrieben. Die zentralen Punkte sind folgende:
- Europa: Deutschland als Motor für eine starke Gemeinschaft
Dank seiner Lage mitten in der EU und als Exportnation profitiert Deutschland stark vom Binnenmarkt. Doch angesichts nationaler Egoismen und ungenügender sozialer Standards gibt es noch viel zu tun, um die Integration der 27 Mitgliedsstaaten zu vollenden - Familie: Zukunftsfähig dank familiengerechter Politik
Die Förderung von Familien ist kein Selbstzweck. Angesichts des demografischen Wandels und der ökologischen sowie wirtschaftlichen Transformation müssen nachwachsende Generationen gut ausgebildet, motiviert und engagiert sein - Soziales: Soziale Sicherheit mit Blick für alle Generationen
Angesichts vieler Herausforderungen geraten die sozialen Sicherungssysteme zunehmend in Schieflage. Doch diese müssen verlässlich bleiben, um gesellschaftlichen Frieden und Demokratie zu bewahren - Klima: Neuausrichtung oder „Weiter so“?
Deutschland erwärmt sich schneller als der globale Durchschnitt. Die wirtschaftlichen Schäden steigen unaufhörlich. Doch trotz Klimakrise gibt es Entwicklungen, die Mut machen – auch wenn die bisherigen Erfolge bei Weitem nicht ausreichen. Wie soll es weitergehen? - Integration: Vermittlung in Arbeit als zentraler Baustein
Zuwanderung wird häufig nur unter den Aspekten von Flucht und Asyl betrachtet. Dabei sollte die Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft als wesentliches Element der Integration genauso m Fokus stehen - Jugend: Mehr Gehör für junge Menschen
In einer alternden Gesellschaft drohen die Anliegen junger Menschen ins Abseits gedrängt zu werden – mit fatalen Folgen für die Lebensbedingungen der nachwachsenden Generationen. Die politische Mitwirkung der Jugend ist ein zentraler Baustein für eine gerechte, nachhaltige und demokratische Zukunft.
Klima Allianz
Der BDKJ steht mit rund 150 Mitgliedsorganisationen gemeinsam hinter den Forderungen der Klima-Allianz Deutschland zur Bundestagswahl 2025. In 13 Kapiteln geht es um verschiedenste Themenbereiche – von notwendigen Zukunftsinvestitionen, lebenswerter Mobilität und klimaneutralem Wohnen über eine zukunftsfähige Industrie, eine moderne Agrar- und Ernährungspolitik bis hin zur transformativen Kraft der Kultur. Das Papier bezieht sich auf alle Politikebenen, von der Kommune bis hin zur internationalen Klimapolitik.
Weitere Informationen zur Forderungen der Klima Allianz mit Positionspapier