Viele denken immer noch, dass „ehemalige Sowjetländer“ matte, graue und seelenlose Betonsiedlungen
sind. Tallinn, die Hauptstadt von Estland, beweist das Gegenteil: Diese charmante Stadt lässt
Mittelalter und Moderne miteinander verschmelzen. Tallinn ist eine berauschende Mischung aus alten
Kirchtürmen, gläsernen Wolkenkratzern, barocken Palästen und riesigen Shoppingmalls.
Zugleich ist Tallinn ein Sinnbild für die Geschichte der Auseinandersetzung zwischen „Ost“ und „West“.
Hitler und Stalin verhandelten vor dem zweiten Weltkrieg über die Aufteilung Estland. Der Holocaust
kostete Tausenden Est*innen das Leben. Nach dem zweiten Weltkrieg begann die UDSSR mit der Ansiedlungspolitik, sodass auch nach der Unabhängigkeit 1990 bis heute zahlreiche Menschen in Estland mit
einem russischen Pass leben.
Der rasante wirtschaftliche Aufschwung der letzten 20 Jahre veränderte Tallinn enorm und schafft neue Ungleichheiten. Auch nach Ende des Kalten Krieges und nach Beitritt zur EU im Jahr 2004 ist die Diskussion um den „Osten“ und „Westen“ in Estland noch lange nicht vorbei.
Wir wollen eine Woche lang Tallinn in seiner Vielfältigkeit kennenlernen und werden dabei auch
politische und zivilgesellschaftliche Akteur*innen treffen, die sich mit der Geschichte und der aktuellen
Situation auskennen:
Das seit Jahrzehnten geprägte Ost-West-Verhältnis und der Ukraine-Konflikt wird während des Bildungsurlaubs auch eine Rolle spielen. Als besonderes kulturelles Highlight werden wir
erleben, wie die Est*innen in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni die Mittsommernacht zelebrieren, einen
der wichtigsten Feiertage, der im Baltikum eine ganz besondere Bedeutung und Tradition hat.
Termin: 20. – 27.06.2015
Ort: Tallinn, Hauptstadt von Estland
Eine Unterstützung bei der Finanzierung der Fahrtist durch Fördermittel auf Anfrage möglich.
www.bdkj-hessen.de/bildungsurlaub
Für weitere Informationen und Fragen wendet euch an:
Alexander Mack
fon 0 64 31 . 29 51 62
a.mack(at)bistumlimburg.de