Bildungsurlaub nach Israel & Palästina

Der Leidensweg Jesu Christi, die Klagemauer sowie die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom – diese wichtigen Pilgerorte der drei großen Weltreligionen liegen in Jerusalem nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Wie Christen, Juden und Muslime im Heiligen Land miteinander leben, arbeiten und beten, konnten 16 junge Reisende zwischen 18 und 34 Jahren während eines Bildungsurlaubs nach Israel und Palästina hautnah erleben.

Während der einwöchigen Reise erkundeten sie zunächst das palästinensische Autonomiegebiet im Westjordanland rund um Hebron und Bethlehem. Dort wird durch die israelische Regierung seit Anfang der 2000er Jahre eine Mauer zwischen Israel und Palästina errichtet. Die Nichtregierungsorganisation Arab Educational Institute arbeitet mit Jugendlichen, um auf diese verhärtete Situation aufmerksam zu machen und ihnen alternative Wege aufzuzeigen.

Bei einem Termin im Caritas Baby Hospital, das unter anderen durch die vom BDKJ mitorganisierte Aktion Dreikönigssingen finanziert wird, wurde deutlich, welche alltäglichen Probleme die Teilung des Landes verursacht. „Bei der Planung war uns wichtig, Themen der Jugendarbeit im Nahen Osten kennenzulernen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu unserer Arbeit zu erleben und ein Verständnis für die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu erfahren. Es waren gastfreundschaftliche, bewegte und emotionale Gespräche“, so Melanie Zieger, Jugendbildungsreferentin der KFJ Taunus.

In Jerusalem faszinierten vor allem das bunte Treiben auf den Basaren der Stadt und das Zusammenleben unzähliger Kulturen und Religionen, das leider häufig von Attentaten und Unruhen gestört wird. Von den aktuellen Tumulten bekamen die Reisenden außer einer erhöhten Polizeipräsenz wenig mit, da sie das gefährdete Gebiet rund um den Tempelberg zu meiden versuchten. Für viele Teilnehmende stellte der Besuch des Holocaust-Dokumentationszentrums Yad Vashem ein besonders emotionales Erlebnis dar.

Die letzten beiden Tage führten die Reisegruppe in die Negev-Wüste im Süden Israels, die mit atemberaubenden Wüstenlandschaften und dem Toten Meer beeindruckt. Die gebürtige Britin Roni Keidar, die direkt am Gaza-Streifen ehrenamtlich und unermüdlich für die Nichtregierungsorganisation „The Other Voice“ arbeitet, hinterließ bleibenden Eindruck bei allen Teilnehmenden, indem sie trotz jahrelanger täglicher Angst vor Raketenangriffen anhand persönlicher Erfahrungen emotional für ein friedliches Miteinander zwischen Israelis und Palästinensern plädierte. Den Abschluss der Reise verbrachten die jungen Menschen aus dem Bistum Limburg mit einem Bad im Mittelmeer und einem Festessen in Tel Aviv.

Bei der einwöchigen Veranstaltung, die der Bund der Deutschen Katholischen Jugend gemeinsam mit der Katholischen Fachstelle für Jugendarbeit im Taunus organisiert hatte, handelte es sich um das Format Bildungsurlaub: „Dabei haben hessische und rheinland-pfälzische Auszubildende und Arbeitnehmer*innen das Recht, zusätzlich zu ihrem regulären Urlaub bis zu fünf Tage im Jahr vom Arbeitgeber für Veranstaltungen der politischen Bildung oder beruflichen Weiterbildung freigestellt zu werden – eine Möglichkeit auf tolle Reisen und unvergessliche Erfahrungen, die wir allen nur empfehlen können!“, so Jugendbildungsreferent Alexander Mack vom BDKJ, der die Reise zusammen mit Kollegin Melanie Zieger geplant und durchgeführt hat.

Weitere aufregende Bildungsurlaube für die kommenden Jahre sind bereits in Planung – Infos gibt’s direkt bei uns!

  • CAJ Limburg
  • DPSG Limburg
  • DJK Limburg
  • Pueri Cantores Bistum Limburg
  • KJG Limburg
  • GCL Region West
  • Kolping Jugend Limburg
  • KSJ Frankfurt
  • Malteser Jugend Limburg